Ein bisschen Technik

Donnerstag, 31.05.2018

Weil es mir gerade einfällt vielleicht noch ein bisschen Wohnmobil-Wissen zum Weitergeben. Die meisten Campingplätze in den USA haben ausreichend Plätze für RVs, also Wohnmobile. Wir sind in diesem Urlaub keinen einzigen angelaufen, der keinen Platz für uns gehabt hätte.

Bevorzugt haben wir natürlich full hook ups genommen. Das heißt, dass sie Strom, Wasserzuleitung und Wasserableitung hatten. Strom kann man in 15 Amp, 30 Amp oder 50 Amp haben. Heißt also mit einem 15, 30 oder 50 Ampere Anschluss. Das sind unterschiedliche Stecker. Wir hatten einen 30 A-Stecker plus einen Adapter auf 15 A beim Wohnmobil dabei. 30 A ist auf Campingplätzen das Übliche.

Manchmal hat man keinen Abwasseranschluss direkt am Platz. Dann darf man eine Dumping Station anlaufen. Dazu dann den grauen Schlauch rausziehen, anschließen und dann erst das "Black Water" ablassen und dann das "Grey Water". Also erst den Klo-Tank und dann den Spülbecken-Tank. Ist spätestens nach dem ersten mal klar, wenn man den Schlauch wieder abmontieren und in dieses Loch aufräumen und aufrollen muss. Wenn dir dann die Überreste vom Klotank über die Finger laufen, dann denkst du beim nächsten mal an die richtige Reihenfolge. 🤐

Manchmal darf man sich auch entscheiden, ob man einen Pull Tru

Gefahren wird natürlich Automatik. Das ist der lustige Hebel auf der rechten Seite neben dem Lenkrad. Der hat dann auch einen Knopf für "Tow/Haul". Damit wird die Motorbremse dazugeschaltet. Das wird interessant, wenn es mal steiler den Berg runter geht und man nicht die ganze Zeit auf der Bremse stehen möchte. Ich weiß nicht genau wieviele Tonnen das Gefährt wiegt. Es drückt aber schon ziemlich gewaltig.

Tanken funktioniert übrigens auch komplett anders als bei uns. Man zahlt direkt an der Zapfsäule im Voraus. Das dann auch überwiegend mit Kreditkarte. Wenn man dann nicht so viel gebraucht hat, dann wird die Karte auch nur mit dem tatsächlichen Kosten belastet. Theoretisch. Praktisch konnten wir das nie ausprobiern. Selbst 100 Dollar kann man bei einem Spritpreis von rund $3 pro Gallone (= 3,8 l) locker vertanken. Damit kommt man dann aber auch sage und schreibe 300 Meilen weit. Ja, sparsam fährt sich so ein Haus auf Rädern nun wirklich nicht. Ach, wir konnten auch nie direkt an der Zapfsäule bezahlen. Ausländische Kreditkarten funktionieren nur drinnen am Schalter.

Wenn man an eine Tankstelle fährt, muss man übrigens das Gas abdrehen. It's the law! Laut Vermieter sind bis zu 1000 Dollar fällig, wenn man bei einem Verstoß erwischt wird. Mit einem Propantank darf man auch übrignes nicht durch einen Tunnel unter Wasser durchfahren. (Kostet angeblich ähnlich viel.) Das ist aber auch nur im Bereich von New York mit dem Hudson River und dem East River interessant. Dort gibt es ein paar Tunnels. Man sollte sich aber dringend vorher Gedankten über seine Route machen. Und dann bloß nicht falsch abbiegen!

Mein persönliches Technik-High Light haben aber die Kinder geliefert. Als ich nach dem Aussteigen gefragt habe, ob sie auch das Knöpfchen runtergedrückt hätten. Drei Augenpaare schauen mich fragen an: Welches Knöpfchen? Ja, es gab mal Autos ohne Zentralverriegelung. Obwohl zwar neuer, hat es trotzdem kein Schnipp-Schnapp. Wir Eltern mit dem Wissen über die (Zitat:) "alte Technik" haben manchmal immer noch die Nase vorne.

Noch ein Thema zu ganz anderer Technik. Handy. Moderne Handys können natürlich auch mit dem Funkband in Amerika umgehen. Allerdings sind kräftige Roaminggebühren zu zahlen. Wir haben uns für 30$ eine PrePaid-Karte für reines Datenvolumen gekauft. Wir wollten unabhängig von der Verfügbarkeit von WLANs sein. Diese Simkarten bekommt man einfach in jedem T-Mobile Shop oder das Gleiche von AT&T bei Walmart. Simkarte reistecken und lossurfen. Ganz einfach! Wir haben die Karte öfter zum Navigieren gebraucht. Trotz Navi ist Google Maps unser großer Freund geworden.